von links: Dr. Wolfgang Schmiedel (Präsident der Zahnärztkammer Berlin), Karin Stötzner (Patientenbeauftragte der Senatsverwaltung), Dörte Elß (Verbraucherzentrale Berlin) und Dr. Jörg-Peter Husemann (Vorstandsvorsitzender der KZV Berlin)

26.05.2010

Vertrauen auch seitens der Patientenbeauftragten: 10 Jahre zahnärztliche Patientenberatung in Berlin

Gemeinsame Presseinformation der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Berlin und der Zahnärztekammer Berlin vom 17.05.2010

Der Tag der kleinen Jubiläumsfeier im Berliner Zahnärztehaus war gewissermaßen ein Geburtstag: Am 12. Mai 2010  wurde die gemeinsame zahnärztliche Patientenberatung der Zahnärztekammer Berlin und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Berlin gegründet. Seit dem Start dieser für Patienten kostenlosen Beratungsstelle haben mehr als  9.500 Patienten die persönliche Beratung durch Zahnärzte in Anspruch genommen und die Möglichkeit begrüßt, sich bei Bedarf sachkundig in den Mund schauen zu lassen. Insgesamt rund 2.000 telefonische Anfragen von Patienten werden von Zahnärzten und dem Beratungsteam im Hause pro Monat bearbeitet. Spezialisierte Zahnärzte beantworten die Fragen der Patienten von Amalgam bis Zahnersatz kompetent, unabhängig und kostenfrei – ein Konzept, das auch bei Patienteneinrichtungen Anerkennung findet. Dr. Jörg-Peter Husemann, Vorstandsvorsitzender der KZV Berlin, schaute zusammen mit den Festgästen aus dem Bereich Gesundheitspolitk, Krankenkassen, Verbraucherschutz, soziale Einrichtungen und Heilberufe auf die von ihm damals initiierte Gründung zurück: "Als wir im Jahr 2000 mit dieser Form der Patientenberatung anfingen, betraten wir Neuland. Man blickte überrascht, skeptisch, ja sogar misstrauisch auf uns. Aber wir waren überzeugt, dass eine optimale Patientenberatung ohne den Blick in den Mund, den Blick auf die Zähne, die Zahnstellung, den Zahnhalteapparat und die vielen übrigen Parameter, die für eine Beurteilung notwendig sind, nicht möglich ist. Heute haben sich viele andere KZVen unserem Vorbild angeschlossen. Die gemeinsame Arbeit von Kammer und KZV zusammen mit dem Verbraucherschutz aber bleibt einmalig."  Zu den häufigsten Beratungsthemen gehören mit weitem Abstand Fragen zum Zahnersatz (42 %), gefolgt von kieferorthopädischen Problemen und dem Informationsbedürfnis bei Kiefergelenkserkrankungen (beide rund 12 %). Letztere stehen, wie Dr. Wolfgang Schmiedel, Präsident der Zahnärztekammer Berlin, in seinem Übersichtsvortrag zur Jubiläumsveranstaltung deutlich machte, nicht selten in einem engen Zusammenhang mit Stress-Belastungen: „In manchen Fällen benötigen Patienten mehr Hilfe als sie rein zahnärztlicherseits zu leisten war und ist. Wir haben daher Ende 2004 die Zusammenarbeit mit der Berliner Psychotherapeutenkammer gesucht und sind dort auf außerordentlich offene Ohren für unser Konzept gestoßen, ebenso bei der KZV Berlin.“ In Zusammenarbeit mit der Psychotherapeutenkammer ist das bundesweit nach wie vor einmalige Konzept „Seele und Zähne“ im Jahr 2006 gestartet, das Beratungsangebot für die Patienten konnte mit diesem Angebot profiliert erweitert werden. Ebenfalls einmalig: Diese sehr intensiven und hochsensiblen Beratungen werden von einem Team aus besonders geschulten Psychotherapeuten und Zahnärzten gemeinsam geleistet. Auch dieses Angebot ist für die Patienten kostenfrei. Seit mittlerweile drei Jahren ist das Spektrum in der zahnärztlichen Patientenberatung zudem um Fragen zum Festzuschusssystem (Zweitmeinung zum Zahnersatz) ergänzt worden. Finanziert wird die mittlerweile vielfältige zahnärztliche  Patientenberatung, die auch ein eigenes Angebot für kieferorthopädische Fragen bietet, ausschließlich von der Berliner Zahnärzteschaft. Gute Kooperation mit Verbraucherzentrale und der Patientenbeauftragten Aus Anlass der Jubiläumsfeier übermittelte Senatorin Katrin Lompscher (Gesundheit-, Umwelt- und Verbraucherschutz) ihre Gratulation und ihre Anerkennung zum 10jährigen Bestehen des zahnärztlichen Beratungsangebotes, das den Patienten auch bei der Entscheidungsfindung für eine bevorstehende Behandlung unterstütze – die Vielfalt der heute möglichen Therapien führe bei Patienten gelegentlich zu Verunsicherung. Ausdrücklichen Dank für die Angebote sprach die Patientenbeauftragte der Senatsverwaltung, Karin Stötzner, aus:  Nicht zuletzt mit dem Angebot „Seele und Zähne“ habe sie sehr gute Erfahrung gemacht und erhielte ebenfalls sehr gute Rückmeldungen; sie habe großes Vertrauen in das Angebot. Insgesamt sei das zahnärztliche Beratungsangebot sehr hilfreich für die Patienten. Die gute Zusammenarbeit betonte auch Dörte Elß, Juristin der Verbraucherzentrale Berlin für den Bereich Gesundheit und Pflege: „In unserer juristischen Patientenberatung verweisen wir häufig auf das Angebot der ZÄK und KZV. Insbesondere die Zweitmeinung zum Heil- und Kostenplan bei Zahnersatz wird nachgefragt.“ Erfreulich sei, dass im Gegenzug seitens der zahnärztlichen Beratungsstelle bei eher juristischen Aspekten auch ein Verweis auf das Angebot der Verbraucherzentrale erfolge. „Für die Zukunft wünschen wir uns ein unabhängiges Beratungszentrum, das unterschiedliche Bereiche wie z.B. Medizin, Zahnmedizin und Recht unter einem Dach vereint“, sagte Dörte Elß. Ein ausdrücklicher Dank ging an das zuständige Leitungs- und Beratungsteam, das sich den Fragen der Bevölkerung eindrucksvoll engagiert annehme. Dr. Husemann fasste Vorträge und Gratulationen kurz, aber treffend zusammen: „Ich spreche von einer Erfolgs-Story, die den Staat und die Krankenkassen keinen einzigen Cent kostet!“
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