Fachkunde im Strahlenschutz

14.12.2004

Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz: Zahnärztekammer macht aus der Not eine Tugend

Presseinformation der Zahnärztekammer Berlin vom 14. Dezember 2004

Beim ersten Pflichtkurs Strahlenschutz für Zahnärzte gemäß § 18 a Röntenverordnung in Berlin am 27. November wurden gleich drei Dinge deutlich: Protest, Interesse – und auch Spaß. „Eigentlich hätten wir mit Protestplakaten erscheinen müssen“ – so reagierten viele der Teilnehmer auf die ihnen auferlegte „Zwangsfortbildung“. Das Audimax der Charité war deutlich spürbar angefüllt mit innerem Ärger bis hin zu deutlichen Worten in Richtung Politik. Eine Informationsveranstaltung wäre „okay gewesen, aber keine mit gesetzlicher Prüfung“, so eine häufige Haltung. Angemerkt wurde auch, dass man selbst seine Helferinneren in Strahlenschutz trainiere, sich ständig fortbilde und daher eine solche Veranstaltung „so nötig wie ein Kropf“ sei. Dr. Jürgen Gromball, Vizepräsident der Zahnärztekammer Berlin, erinnerte in seinem Grußwort an die Geschichte Virchows und Röntgens und daran, dass Bildung, Wohlstand und Freiheit nicht eines starken Staates, sondern der Tugenden seiner Bürger bedürfen.

Die Vorsitzende der zahnärztlichen Stelle, die für die Organisation und Leitung der Veranstaltung zuständig war, Dr. Veronika Hannack, hatte Verständnis für den Unmut ihrer Kollegen: „Aus unserer kontinuierlichen Arbeit wissen wir, dass es Einzelfälle gibt, in denen Kollegen eine gewisse Fortbildung benötigt haben – diese fallen uns aber bereits bei unserer normalen Arbeit auf, eine Zwangsfortbildung für alle ist sicher nicht zu rechtfertigen.“ Sie bedankte sich dessen ungeachtet bei der Aufsichtsbehörde, dass es dank konstruktiver Zusammenarbeit möglich gewesen wäre, die Kurse bei der Kammer anzusiedeln. Die Sachkenntnis der versammelten 238 Zahnärzte zeigte sich denn auch nach Auswertung der Prüfungsunterlagen: Nur eine Zahnärztin hatte nicht bestanden, zwei erreichten das Ziel nach einer Nachprüfung, alle anderen Teilnehmer hatten die Hürde im Beisein von Vertretern der Aufsichtsbehörde bestens gemeistert.
Der zweite bemerkenswerte Aspekt war das große Interesse, dass die fachlichen Beiträge fanden: „Da waren schon einige interessante Aspekte dabei“, meinten einige Teilnehmer, man habe durchaus noch etwas dazulernen können. Besonders gelobt wurde der praxisnahe Beitrag von Dr. Hannack, dennoch sei es „inakzeptabel, dass wir hier wie Auszubildende eine Prüfung ablegen müssen; wo kommen wir denn da hin, wenn wir für etwas, was unsere normale Aufgabe ist, nämlich fachliche Fortbildung, nun nicht nur Punkte sammeln, sondern auch noch Prüfungen machen müssen?“

Der dritte Aspekt war einer, der die Zahnärztekammer Berlin sofort zu einer neuen Idee inspirierte: Das große gegenseitige Hallo. „Ich habe so viele Kollegen von damals wiedergesehen, mit denen ich zusammen zur Prüfung war“, hieß es immer wieder. Das nahm die Berliner Zahnärztekammer zum Anlass, die nächsten Strahlenschutz-Kurse mit einem anschließenden gemeinsamen Zusammensein zu verbinden. „Wir werden die Möglichkeit einräumen, nach der Prüfung noch ein bisschen das Wiedersehen mit Kollegen zu feiern“, sagte Dr. Wolfgang Schmiedel, Präsident der Zahnärztekammer Berlin am Ende des ersten Kurses, „es wird also ein gutes Glas Wein oder eben auch ein Bier geben, um noch gemütlich zusammenzustehen und aus alten und neuen Zeiten zu erzählen.“ Einladen dazu könne die Kammer zwar aus Kostengründen nicht – aber „wir sind sicher, dass wir mit einem solchen Angebot aus der Not der Zwangsfortbildung eine Tugend machen und Gelegenheit geben, Kommilitonen und Kollegen wieder zu sehen. Es hat diesmal schon viel herzliche Wiedersehensfreude gegeben – wir werden diese Pflichttermine deshalb zu solchen machen, auf die man sich dann auch freuen kann.“
Stallstraße 1, 10585 Berlin, Deutschland
Tel: (030) 34 808 0 | Fax: (030) 34 808 200 | E-Mail: info@zaek-berlin.de