28.09.2009

Leitartikel MBZ

MBZ 10-2009   Alles Neu!   Man erinnere sich an das Studium: Seminare, Lerngruppen, Nachmittage im Park, Partys, Prüfungen. Fast alles, was mit Zahnmedizin zu tun hatte, hat man damals gemeinsam gemacht.

Mit den Kommilitonen, Leuten aus anderen Semestern und nicht selten sogar Assistenten und dem einen oder anderen Professor. Aber, was ist daraus geworden? Zahnis werden als „Einzelkämpfer“ bezeichnet - klar gibt es auch Gemeinschaften, Familienpraxen, ÜBAGs und Polikliniken, aber die bloße Zusammenarbeit ist dabei noch lange kein Garant für Harmonie oder Gemeinsamkeiten. Wenn die Arbeit geschafft ist, ist man irgendwie froh, dass die Zähne Zähne bleiben können und man einfach nach Hause gehen oder den Freizeitteil des Tages einläuten kann. Und doch stellt sich zumindest bei uns immer wieder das Bedürfnis nach Gedankenaustausch ein - einer von vielen Gründen, regelmäßig auf Kongresse und Fortbildungen zu gehen. Dabei ist gerade für Zahnmediziner eine gut funktionierende Kommunikation unentbehrlich. Ob im Team, mit den Patienten oder auch den Kollegen - es lebt und behandelt sich leichter, wenn Probleme direkt kommuniziert werden und man in schwierigen Situationen nicht alleine dasteht. Doch gerade dafür bleibt oft wenig Zeit im zahnärztlichen Alltag, nachdem die Patienten und die dazugehörige Bürokratie „abgearbeitet“ sind. Jedes Jahr findet eine Vielzahl von Veranstaltungen statt, die eben hier ansetzen und neben fachlichen Informationen die Möglichkeit zum Austausch mit Kollegen und „alten“ Kommilitonen bieten. Die Highlights unter diesen Veranstaltungen sind manchmal schwer auszumachen, doch ist eines sicher: Die Zahnärztetage der Landeszahnärztekammern gehören unter Garantie zu den absoluten Highlights in jedem Jahr. Der Berliner Zahnärztetag ist seit Jahren nicht nur Anlaufpunkt für Zahnärztinnen und Zahnärzte, sondern ebenso für die Mitarbeiter und zahntechnischen Labore. Denn gerade auf dieser zweitägigen Veranstaltung zu Beginn des neuen Jahres hat man die fast einmalige Möglichkeit, einen Großteil der Berliner Kollegen, Praxisnachbarn oder auch die politischen Standesvertreter aus Kammer, KZV und Versorgungswerk zu treffen, ausführlich mit ihnen zu diskutieren und Dinge zu besprechen, wofür während einer normalen Arbeitswoche nur selten Zeit bleibt. Neben allen fachlichen und wissenschaftlichen Vorträgen sind es - wie so oft - die Pausengespräche, bei denen man einen Einblick in die Probleme und Lösungen anderer Kollegen erhält. Manchmal ist es fast schade, dass derartige Veranstaltungen nur einmal im Jahr stattfinden, denn oft wird einem erst im Nachhinein klar, wie gut es ist zu wissen, dass man mit bestimmten Problemen durchaus nicht alleine dasteht. Trotz des regen Zuspruchs seitens der Teilnehmer der letzten Jahre scheinen längst nicht alle Berliner Zahnärztinnen und Zahnärzte die Besonderheiten und Vorteile des Berliner Zahnärztetages zu kennen, weswegen wir seitens der Kammer einige neue Highlights für den nächsten Berliner Zahnärztetag vom 15. bis 16. Januar 2010 vorbereitet haben. Neben dem Kongressprogramm zum Thema "Zahnärztliche Grundversorgung im Praxisalltag" wird es 2010 am Freitag einen kostenfreien Vortragsblock aus den Kammerreferaten zu den neuesten Veränderungen in den Bereichen Praxisführung, GOZ/HOZ, BuS-Dienst und Zahnmedizinische Fachangestellte geben. Der direkte Austausch zwischen den Kollegen und ihren Vertretern hilft nicht nur bei der Bewältigung der alltäglichen Herausforderungen in der Praxis, sondern ist auch für eine effektive Kammerarbeit von elementarer Bedeutung. Im Anschluss daran wird traditionell die Ewald-Harndt-Medaille an solche Mitmenschen verliehen, die sich besonders um unseren Berufsstand verdient gemacht haben. Am Freitagabend wird schließlich erstmals ein großes Get-together stattfinden, zu dem Kammer, KZV und Quintessenz-Verlag all diejenigen einladen, die Interesse am Blick über den Tellerrand und dem unkomplizierten Austausch mit Kollegen haben. 2 Tage, die nicht nur die eigene Motivation steigern und wichtige Anregungen bieten, sondern ebenso die perfekte Gelegenheit sind, das ganze Praxisteam zu vereinen und dem Alltag neue Energie zu geben. Sie sind herzlich eingeladen, mit uns auf dem 24. Berliner Zahnärztetag dem „Einzelkämpferdasein“ zu entsagen und alte und neue Gemeinsamkeiten zu finden. Viel Spaß. Ingmar Dobberstein und Karsten Geist