Foto: BZÄK

08.04.2022

Parodontitis: Aufklärungskampagne für die Bevölkerung

Zahnfleischbluten, Mundgeruch – Patienten unterschätzen Symptome und Auswirkungen einer Parodontitis. Digitale Kampagne klärt auf, sensibilisiert für Symptome und regt an zur Vorsorge.

Paro-Check steht im Mittelpunkt
Die Bundeszahnärztekammer startet mit Unterstützung der Zahnärztekammer Berlin eine Aufklärungskampagne über die Risiken, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Parodontitis. Im Mittelpunkt der Kampagne steht der sogenannte Paro-Check auf www.paro-check.de. Mit diesem kurzen Check können Patientinnen und Patienten niedrigschwellig online schnell und unkompliziert testen, ob der Verdacht auf eine Parodontitis besteht. Außerdem informiert die Webseite über die Symptome und die Behandlungsschritte einer Parodontitis.

Kampagne informiert über Symptome und Risiken
Ein Kurzfilm und verschiedene aufmerksamkeitsstarke Bildmotive stellen die Symptome einer Parodontitis in den Mittelpunkt. Der Kurzfilm wird zum Beispiel auf YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=qmXpk88bkm0) und auf Nachrichtenportalen als sogenanntes Pre-Roll vor Videobeiträgen geschaltet, die für die relevanten Altersgruppen interessant sind.
Die Bildmotive werden sowohl auf Social-Media-Portalen wie Facebook und Instagram als auch auf Nachrichten- und Gesundheitsportalen platziert. Ob Mundgeruch („Liegt es am Essen oder an Parodontitis?“) oder Zahnfleischbluten („Liegt es an der Zahnbürste oder an Parodontitis?“) – die Kampagne macht deutlich, dass eine Parodontitis die mögliche Ursache sein kann.

Effizienz durch digitale Fokussierung
Die Kampagne konzentriert sich auf digitale Kanäle, um durch sogenanntes Targeting gezielt jene Bevölkerungsgruppen zu erreichen, für die ein erhöhtes Risiko einer Erkrankung besteht. Digitale Kampagnen sind punktgenau und besonders effizient verglichen mit klassischen Kampagnen, die über Großflächenplakate oder Anzeigen in Tagesanzeigen kommunizieren. Digitale Kampagnen lassen sich deutlich besser aussteuern und Streuverluste werden vermieden, weil direkt jene Zielgruppen angesprochen werden, für die zum Beispiel infolge des Alters ein erhöhtes Parodontitis-Risiko besteht. Für Webseiten und Social Media-Kanäle werden regelmäßig Bildmotive und Texte bereitgestellt, die auch von den Zahnarztpraxen verwendet werden können.

Warum es sich für Zahnärztinnen und Zahnärzte lohnt, mitzumachen
Die Zahnarztpraxen können mitmachen und über die eigenen Kanäle die Motive verbreiten. Je verbreiteter die Motive, desto erfolgreicher die Aufklärungskampagne! Dies bedeutet, dass Patientinnen und Patienten die Symptome von Parodontitis kennen, wahrnehmen und ernst nehmen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen: die Expertise bei ihrer Zahnärztin bzw. ihrem Zahnarzt zu suchen.

Betroffene sollen Symptome kennen und ernst nehmen
Im Fokus der Kampagne stehen vor allem die mittleren und älteren Altersgruppen ab 45 Jahren, weil diese besonders betroffen sind. Sie sollen sensibilisiert werden, die Symptome einer Parodontitis wahrzunehmen, den Paro-Check zu machen und regelmäßig Zähne und Zahnfleisch untersuchen zu lassen. Je früher eine Parodontitis erkannt und behandelt wird, desto besser der Therapieerfolg.


Hintergrund:
Als „stille“ Erkrankung mit relativ unspezifischen Symptomen wird eine Parodontitis von den Patientinnen und Patienten oft nicht wahrgenommen. Der Check beim Zahnarzt kommt häufig zu spät, so dass die Erkrankung unbemerkt und unbehandelt voranschreiten kann. Auch die Notwendigkeit einer nachhaltigen Behandlung, die nicht mit einem einmaligen Zahnarztbesuch endet, ist vielen nicht bekannt. Die Folge: Die Parodontitisprävalenz in Deutschland ist zu hoch.

Neue PAR-Richtlinie sichert nachhaltige Behandlung
Mit der neuen, seit Mitte letzten Jahres geltenden Richtlinie zur systematischen Behandlung von Parodontitis und anderer Parodontalerkrankungen (PAR-Richtlinie) für GKV-Patienten soll die hohe Parodontitisprävalenz in Deutschland gesenkt werden.

 

Stallstraße 1, 10585 Berlin, Deutschland
Tel: (030) 34 808 0 | Fax: (030) 34 808 200 | E-Mail: info@zaek-berlin.de